Wissenschaft

Wege zur Literatur

Meine Absicht

Ich möchte dir gerne Wege aufzeigen, wie du an spezifische, wissenschaftliche Karate-Literatur herankommst. Das ist nämlich nicht immer ganz leicht. Manchmal muss man verschiedene Sachen kombinieren, um an das gewünschte Ziel zu gelangen. Auf der Seite verlinke ich dir Datenbanken und erkläre dir mögliche Vorgehensweisen.

Viel Erfolg bei der Recherche!
Martin

Datenbanken

Lida Karate

Lida ist die Abkürzung für Literatur-Datenbank. Das Institut für angewandte Trainingswissenschaft hat eine Datenbank nur für den Karate-Sport bzw. dem Karate-Sport ähnlichen Sportarten wie z.B. Fechten entwickelt. Hier kann gezielt gesucht werden. Gerne ist man auch zum Schmöckern eingeladen. Das "Begriffs-Informationsfeld" weist Kategorien bzw. Themen aus. Je größer und kräftiger geschrieben, desto mehr Literatur ist zu diesem Thema vorhanden. Einfach auf das Thema klicken.

Allgemein ist es bei der Literaturrecherche immer ein Blick Wert auf die Seite des IATs zu schauen. Unter dem Punkt Service -> Datenbanken sind viele weitere Möglichkeiten gegeben.

Sprint

Sprint ist ein weiteres super Recherche-Tool vom IAT, welches ich dir gerne genauer vorstellen möchte.
Die Abkürzung Sprint steht für: Sportwissenschaftliches persönliches Recherche- und Informationsnetzwerk Trainingswissenschaft.

Du kannst dir hier dein eigenes Recherche-Profil erstellen, z.B. Karate, Schnellkrafttraining und Schnelligkeitstraining. Du bekommst dann wöchentlich eine Email mit allen Neupublikationen zu deinen ausgewählten Themen.

Volltexte

Wie komme ich da heran?

Volltext ist das Ziel

Wissenschaftliche Schriften werden in der Regel über Zeitschriften publiziert. Diese haben immer bestimmte Richtlinien an Seiten, Wörtern oder ähnlichen, welche die Schrift einhalten muss. Um dem jeweiligen Formaten zu entsprechen, sind die wissenschaftlichen Studien in der Regel im PDF Format veröffentlicht. Demnach ist es immer Ziel bei der Volltext-Suche das PDF der gewünschten Studie zu finden. Dieses Vorgehen wird in den nächsten Schritten weiter erklärt.

Exkurs Abstract: Ein Abstract ist die Kurzzusammenfassung der vorliegenden Schrift. Der Abstract gibt einen guten Einblick in das Thema. Um jedoch vertieft die Untersuchung zu verstehen und zu hinterfragen, ist es immer ratsam den vollen Text zu lesen. Auch wenn eine Zitation ansteht oder ein inhaltlicher Bezug durchgeführt wird, ist zu empfehlen, dass die Auseinandersetzung mit dem gesamten Text erfolgte. Also Ziel ist immer der Volltext :).

Zugang zum Text

Wissenschaftliche Schriften sind nicht immer frei zugänglich. Dahinter steht u.a. ein wirtschaftlicher Prozess der Forschungen. Entsprechend kann es in einer öffentlichen Websuche öfter Vorkommen, dass Artikel gesperrt sind und die Volltext-PDF nur gegen Entgeld einzusehen ist. Somit finanziert sich u.a. die Forschung. Es gibt sogar so renomierte Zeitschriften, dass Forschungseinrichtungen Geld dafür bezahlen, dass ihr Artikel in dieser Zeitschrift veröffentlicht wird. Wie du ggf. dennoch an deinen gewünschten Artikel ohne Zahlbarriere herankommst, erkläre ich dir weiter unten.

Recherche - 1. Immer Weiterklicken

Tippst du einen Suchbegriff ein oder klickst du auf ein Themenfeld, zeigt dir die Datenbank die entsprechenden Titel untereinander an. Du kannst auf den Titel gehen der dich interessiert und du wirst zu einer Übersichtsseite weitergeleitet mit jeder Menge Infos. U.a. Autor, Datum der Veröffentlichung, Publikation-Zeitschrift. Hier, oder auch schon in der tabellarischen Übersicht, beginnt deine Suche nach dem Volltext. Manchmal steht direkt "PDF" da. Im aktuellen Beispiel Lida Karate wird der Button "Quelle" angezeigt. Klickt man auf die Button können unterschiedliche Sachen passieren. Manchmal öffnet sich die PDF sofort. Ein anderes mal gelingt man auf Publikationsseite und findet hier den PDF-Button. Es ist nie gleich. Daher hier der Rat: Immer weiter Klicken! Es kann nämlich auch passieren, dass der Zugang gesperrt ist. Ist dies der Fall, prüfe einmal ob du wirklich auf die Seite der Publikationszeitschrift weitergeleitet wurdest. Ggf. lohnt sich ein gezielter Blick auf diese Seite und der Volltext wird hierüber bereitgestellt.

Gleiches Vorgehen gilt auch wenn du dich bei Sprint angemeldet hast. Klicke den Link und versuche dich einfach so weit wie möglich durchzuklicken, ob du an den Volltext herankommst.

Recherche - 2. Suche bei Google Scholar

Google Scholar ist die Google Suche der Wissenschaften und somit auch eine multidimensionale Datenbank. Du kannst hier direkt dein gewünschtes Themenfeld eingeben. Da Google aber nicht zwischen Themen oder Kategorien unterscheidet, kann es sein, dass dir auch Schriften zu fremden Themen wie Landwirtschaft oder Chemie aufgelistet werden, obwohl du etwas über Sport herausfinden wolltest. Demnach muss dein Suchkriterium spezifischer werden.

Titel
Viele Titel sind sehr konkret oder aussagekräftig. Steht z.B. im Titel "disease" = Krankheiten, kann ich diesen Titel überspringen, wenn ich eine Untersuchung mit gesunden Probanden haben möchte. Gleiches gilt natürlich anders herum. Mit dieser Technik kann eine gute Vorauswahl getroffen werden, welche Texte ggf. relevant für dich sind.

Google Ergebnisse Seite 2?
In der Regel schaut man bei Google, oder anderen Suchmaschinen, über Seite eins nicht hinaus. Bei der Literaturrecherche würde ich das aber empfehlen. Ruhig bis Seite 5 oder 10 einmal weiterklicken. Manchmal verbergen sich einige Schätze dahinter :). Mit der beschriebenen Titel-Technik kannst du schnell überblicken, was ggf. wichtig für dich ist.

Gezielte Suche - Zugang zu gesperrten Texten
Kommst du über die Datenbanksuche vom IAT oder durch deine Verlinkung deiner Mail von Sprint nicht an den Volltext heran, ist es immer ein Versuch Wert den Titel bei Scholar einzufügen. Manchmal ergeben sich unerwartete Ergebnisse. Auch hier gilt wieder der Recherche-Tipp 1: Weiterklicken! Klicke auf den Titel von Scholar und schaue was passiert. Vielleicht gleich die PDF -> super! Vielleicht weitere Verlinkung und du musst links oder rechts klicken. Klicke rechts. Nicht funktioniert. Geh zurück und klicke links. Sei hartnäckig ;). Ein Tipp noch. Bei der Übersicht in Scholar wird auf der rechten Seite auch immer noch eine Verlinkung dargestellt. Funktioniert es nicht über den Titel, versuche es hier.

Recherche - 3. HTML ist auch ein Volltext

Wird dir bei Google Scholar an der rechten Seite HTML angezeigt, ist die Schrift zwar nicht im PDF-Format, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Volltext in der Verlinkung einfach über die Webseite dargestellt ist. Hier auch immer nach Reitern oder Button mit Volltext ausschau halten. Hast du den Text gefunden, kannst du ihn dir einfach kopieren und bei dir in Word einfügen und speichern.

Recherche - 4. Suche bei den Zeitschriften

Du weißt in welcher Zeitschrift dein gewünschter Text veröffentlicht ist? Dann geh auf die Internetseite von der Zeitschrift und versuche dich hier wieder durchzuklicken. Manche Zeitschriften stellen alle oder einen gewissen Teil ihrer Publikationen oder nach einer gewissen Zeit, also ältere Artikel, frei zur Verfügung.

Recherche - 5. Die gute alte Bibliothek

Manuell schlägt digital
Viele Universitäts-Bibliotheken erhalten und archivieren die bekanntesten Zeitschriften. Im Sportbereich sind es z.B. die Zeitschrift "Leistungssport" oder "Sportwissenschaft" (ehemals, heute "German Journal of Exercise and Sport Research). Über den Suchkatalog deiner Universitäts-Bibliothek in deiner Nähe bekommst du den Standort und die Kennung der Zeitschrift in deiner Bibliothek heraus. Du brauchst in der Regel nur den Standort der Zeitschrift herauszufinden. Die Jahrgänge sind hintereinander im gleichen Regal sortiert. Nun kannst du dir deinen Artikel nach Jahr, Heft und Seitenanzahl heraussuchen, lesen und kopieren.

Das Uni-Netzwerk
Weiterhin bieten Universitäts-Bibliotheken Recherche-Computer zur kostenfreien Nutzung an. Mit ein bisschen Glück kann man hier auf das Uni-Netzwerk zugreifen. Universitäten zahlen viel Geld, damit ein Großteil der Literatur für Studenten und Wissenschaftler freigeschalten ist. Die Freischaltung liegt jedoch nur im Uni-Netzwerk vor. Demnach ist es möglich, dass Texte auf dem Uni-PC freigeschalten sind, an die du zu Hause nicht herankommst. Kombiniere hier also manuell und digital. Laufe zur Bibliothek und nimm dir einen USB-Stick mit. Geh an einen Rechner, betreibe deine Recherche von 1-4 und speichere dir deine Texte auf dem USB-Stick.
An manchen Bibliotheken oder Universitäten benötigt man leider einen Zugang, um ins Uni-Netzwerk zu kommen. Das ist nix zu machen und dann hilft hier nur Vitamin B ;). Vielleicht hast du eine/n Freund/in in der Uni, die dir den Text besorgen kann.

Hier noch der Link zu Scholar und viel Erfolg bei der Suche
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